BARF Hund? Was ist eigentlich?

Fangen wir doch mal ganz an Anfang an. Definition BARF Hund:

Diese Art der Fütterung wurde extra für Haushunde entwickelt. Dieser Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet: "Bone and Raw Food" - übersetzt "Knochen und rohes Futter". Im deutschen wird es übersetzt mit: " Biologisch artgerechte Rohfütterung". Barf ist angelehnt an die Art des Futters von Wildhunden und Wölfen. Hier findest du noch eine ausführliche Definition.

Was braucht der Hund beim barfen?

Eine BARF Hund - Ration besteht aus:

  • Fleisch (wie u.a. Lamm, Ziege, Rind, Geflügel, für empfindliche Hunde Pferd)
  • Innereien (Herz, Leber, Niere, Pansen, Magen)
  • Knochen und Knorpel
  • Gemüse & Obst
  • Fisch
  • Kohlenhydrate
  • Kräuter, Nüsse, Zusätze wie Öl) ...

Beim barfen wird deinem Hund ausschließlich alles roh gefüttert. Die Gefahr beim BARF ist generell die Mangelernährung und der Aspekt der Hygiene. Lese gerne mehr dazu in meinem Blogartikel - BARF - Vor-und Nachteile 🤓

barf hund


Warum sollte man barfen?

  • bietet eine gesunde Ernährung für deinen Hund
  • eignet sich oft bei gesundheitlichen Problemen ( Magen-Darm-Probleme, Juckreiz, Allergien, Erkrankungen des Bewegungsapparates oder von Organen)
  • bei Futterunverträglichkeiten
  • bei Über-und Untergewicht
  • für die Psyche (u.a. Angst, Aggressionen)
  • du bietest der mangelnden Transparenz im Dschungel des Hundefutters die Stirn

Vorteile die sich durch das Barfen ergeben können

  • du hast die komplette Übersicht über den Napfinhalt
  • dein Hund hat mehr zum Kauen
  • oft einen positiven Einfluss auf die Zahnpflege
  • du kannst das Futter nach den Bedürfnissen deines Hundes individuell anpassen
  • du kannst regional und saisonal füttern


Barfen

Wie barfe ich richtig?

Die Qualität von den Zutaten, vor allem vom Fleisch, Fisch und Knochen, sollte hochwertig sein. Damit meine ich nicht das Filet vom Rind. Sondern auf artgerechte Tierhaltung achten und das es hochwertige Fleischabschnitte sind.  Als Basis berechnest du 2,5  bis 3,5% des Körpergewichtes. Je nach Größe und Aktivität deines Hundes, sowie Gesundheitszustand und Alter schwanken diese Werte. Als Maßstab fütterst du 70% fleischige Komponenten und 30% Gemüse / Obst. Die 70% setzen sich aus 40% Muskelfleisch, 10% Knochen und 20% tierische Nebenprodukte zusammen. Die 30% setzen sich aus 15% aufgeschlossene Kohlenhydrate (wie zum Bsp.: gekochte Kartoffeln, gekochter Reis) und 15% Gemüse mit etwas Obst.

Die Ration muss ausgewogen sein, jedoch muss diese nicht jeden Tag zu 100% abgestimmt sein, aber auf die Woche gesehen sollte es passen.

Tipp 💡: Wenn du mit dem Barfen starten möchtest, aber nicht alleine. Gerne biete ich dir meine Unterstützung an, indem ich deinen Hund einen unvergleichbaren & ausgewogenen Futterplan erstelle und dir mit Rat & Tat zur Seite stehe. Mehr dazu.

Warum liegt nun bei Hunden der Fokus so stark auf ausgewogen?

Da Hunde sich ihr Futter nicht selber aussuchen können. Dein Hund wird von dir zwei- bis dreimal täglich gefüttert und vielleicht einige Leckerlis nebenbei. Das ist seine komplette Ernährung für den Tag. Ist diese nicht ausgewogen, wird es auf Dauer zu Mangelzuständen kommen. Natürlich dürfen es mal "unausgewogene" Tage zwischendurch geben und auch der Urlaub kann hier eine Ausnahme sein. Sechs Wochen sollten kein Problem sein. 

Was tun, wenn Hunde BARF nicht mögen?

Wenn dein Hund zum Beispiel Knochen nicht mag oder nicht verträgt, dann musst du dies ausgleichen. Knochen sind wichtig für die Kalziumversorgung. Als Alternative bietet sich zum Beispiel Knochenmehl oder Eierschalenpulver an. Falls dein Hunde eine Fleisch - Sorte nicht mag, kannst du diese ganz einfach austauschen. Fisch wird oft von Hunden nicht so gerne gefressen. Schaue hier, ob das dämpfen davon einen Unterschied macht. Wenn nicht suche hier nach einer Alternativquelle für Omega-Fette und Vitamin D.

Falls dein Hund generell die Nase bei rohen Futter rümpft, zwei Tipps. Prüfe mal, ob es sich um die komplette Mahlzeit handelt oder doch nur um eine bestimmte Komponente. Falls du kein "go" von deinen Hund hast, kannst du auch für deinen Feinschmecker kochen. Dies wird von Hunden manchmal lieber gefressen und vertragen.

Tipp 💡: Dies ist von mir eine Empfehlung für Eierschalenpulver.

Knochen barfen

Was ist bei BARF mit der Knochenfütterung zu beachten? 🍗

Zum Barfen gehört die Knochenfütterung. Starte hier langsam, weniger ist mehr. Zum Start eignen sich Hälse recht gut. Viele Hund vertragen leider keine Knochen und reagieren mit Durchfall oder Verstopfung. Lass dein Hund nicht unbeaufsichtigt Knochen fressen. Es kann passieren das dein Hund diese ganz verschlingen will oder sich diese am Gebiss verkeilen. Dein Hund sollte auch nicht zu lange am Knochen knabbern, wenn er dies nicht gewöhnt ist. Geflügelknochen splittern leicht und können dein Hund verletzen. Verzichte daher auf diese. Markknochen, Rippen und Hälse bieten sich gut an.

Welche Fleisch - Sorten bieten sich an? 🥩

Eine Abwechslung sorgt für eine gute Abdeckung der Aminosäuren. Die Fleisch - Sorten ähneln sich stark, sind aber dennoch leicht unterschiedlich. Zum Barfen eignen sich Lamm - und Ziegenfleisch sehr gut. Sie sind eine gute Quellen für die Fettversorgung und oft Regional zu erwerben. Hunde sind gute Fettverwerter. Rind ist sehr gut zu bekommen, aber leider wird von einigen Hunden nicht gut vertragen. Es bietet sich an, nicht alle Fleischsorten die es gibt zu füttern. Exoten sollten Exoten bleiben und mindestens eine Fleischsorte sollte noch nicht gefüttert worden sein, falls es zu Unverträglichkeiten kommt. Hier bietet sich Pferd an.

Wolf barfen


Ist der Vergleich zum Wolf beim barfen sinnvoll? 🐺

Der Hund stammt vom Wolf ab. Wir Menschen stammen vom Affen ab. Wie viel steckt jeweils vom dem Tier noch im Hund oder im Mensch? Es gibt einige Hunderassen die genetisch gesehen dichter am Wolf sind als andere. Der Hund lebt bereits sehr lange mit dem Menschen zusammen, daher hat sich auch sein Verdauungssystem angepasst. Hunde können gut Stärke verdauen im Gegensatz zu Wölfen. Der Wolf hat nicht eine so hohe Lebenserwartung wie der Hund. Die Art wie sich der Wolf ernährt, kann bei ihm zu Mangelernährung kommen.

Geht BARF auch mit Zeitmangel?

Diese Art der Fütterung wird am Anfang definitiv etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Sobald Routine entsteht, geht dies viel schneller. Du kannst das Gemüse auch für einige Tage vorbereiten und im Kühlschrank lagern. Frisches Obst und Gemüse ist besser, als Flocken. Wenn dir aber mal die Zeit fehlt, sind sie aber eine gute Ersatzlösung. Fertigbarf ist super für den Urlaub. Aber ansonsten ist dies mit Fertigfutter zu vergleichen, du weißt nicht genau was drin ist und kannst es nicht so genau anpassen, wie selbst gemachtes BARF.

Isis Barf

Meine persönliche Erfahrung mit der Umstellung...

Am Anfang war ich mit BARFen sehr überfordert. Ich habe mir einige Bücher besorgt und habe diese von vorne nach hinten gewälzt. Meine Unsicherheit, ob ich alles richtig mache, war die ganz Zeit dabei. Kleine und hilfreiche Tipps und praktische Handgriffe wären damals mehr als hilfreich gewesen. Als meine Ausbildung zur Coachin für Ernährung & Gesundheit anfing und meine Berechnungsprogramm bekam. War ich mehr als erschrocken, was isis in ihrer Ration alles gefehlt hat. Ein Leitfaden, eine helfende Hand und ein fertiger Futterplan hätten mir wirklich damals sehr geholfen.

In meiner Beratung kannst du von einem Futterplan bis hin zum fachkundigen Wissen (Wie man am besten BARF vorbereitet, welches Obst und Gemüse gefüttert werden kann und was es mit den Nährstoffen auf sich hat) alles erhalten.

Was denkst du über das Thema BARFen? Freue mich über dein Kommentar.

Ganz liebe Grüße,

Kirsty


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Inspiriert durch Dogs Naturally Magazine

Kirsty Lucius
Moin, mein Name ist Kirsty und ich bin Zertifizierter Life Trust© Coach für Hundehalter*innen und zertifizierte Hundeernährungs- und Gesundheitsberaterin. Mein Ziel: Fachkundige und individuelle Wissensvermittlung, die Spaß macht.

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