BARFen - Vor ungefähr sechs Jahren, habe ich das Futter meiner Hündin Isis auf barfen umgestellt. Immer wenn ich daran zurück denke, kommt mit ein Schmunzeln. Ich war so nervös. Die Küche war ein Schlachtfeld, überall die Bücher, Notizen und meine Anleitungen. Dann der Moment, als ich den Napf auf den Boden gestellt habe.
Die all entscheidende Frage: "Wird sie das überhaupt fressen?!"
Ja, sie hat ihre erste BARF - Ration, obwohl sie mich kurz skeptisch angeguckt hat, gefressen. Seitdem bekommt sie nur selbst zubereitetes Futter mit frischen und natürlichen Zutaten.
Isis will endlich ihr Futter
Eine Sorge könnte die Knochenfütterung sein. Wird er diese ordentlich kauen beziehungsweise fressen? Wird er diese vertragen?
Meine Hündin bekam als erstes einen Hals, entweder vom Huhn, Ente oder Gans, das weiß ich nicht mehr. Sie lief damit durch die Gegend, weil sie nicht wusste, was sie damit tun soll. Mein Hund stammt wohl nicht vom Wolf ab 🤣.
Dein Hund liegt dir am Herzen, daher informierst du dich hier gerade, statt einfach schnell umzustellen. Das ist großartig. Aller Anfang ist schwer, aber nach einer gewissen Zeit stellt sich Routine ein.
Mit diesem Artikel möchte ich dir deine Bedenken nehmen und dir Mut machen, deinen Hund zu barfen. Ich weiß, wie es dir gerade geht. Damals habe ich viele Fehler gemacht und mir auch zusätzlich das Barfen verkompliziert. Gerne möchte ich dir helfen, diese zu vermeiden. Ich arbeite bereits seit über fünf Jahren als Coachin für Ernährung und Gesundheit. Zu meiner Story.
BARF Ration
Dein Hund sollte je nach Größe 2,5% seines Körpergewichtes bekommen. Kleine Hunde 0,5% mehr und große Hunde 0,5% weniger. Ich empfehle für einen gesunden Hund eine 70% zu 30% Fütterung. Dies gilt nicht für Welpen, Junghunde (im Wachstum) und Senioren. Die 70% fleischigen Komponenten setzen sich zusammen aus 40% Fleisch (am besten Muskelfleisch), 10% Knochen und 20% Innereien. Die 30% sind pflanzliche Komponenten. Diese setzen sich aus 15% Gemüse mit etwas Obst und 15% aufgeschlossene Kohlenhydrate ( wie u.a. gekochte Kartoffeln, Haferschleim) zusammen.
Zusatz: Welpen und Senioren können auch Barf bekommen, jedoch ist dies etwas komplexer - vor allem bei Welpen. Wenn es deinen Hund betrifft, schreibe mir gerne deine Frage als Nachricht.
Dein Hund bekommt seine Energie aus Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten.
Proteine bestehen aus Aminosäuren. Diese sind zur Energieversorgung und für den Stoffwechsel extrem wichtig. Jeder Fleischsorte hat eine andere Zusammensetzung, daher gebe deinen Hund gerne 2-3 verschiedene Sorten, wie zum Beispiel: Lamm, Rind und Huhn.
Fett ist der wichtige Energielieferant für deinen Hund. Hunde können Fett sehr gut verwerten und ist sehr wichtig. Durch Fett können fettlösliche Vitamine aufgenommen werden und schützt die Zellen deines Hundes. Fettmangel kann zum Beispiel zum trockenen Fell führen.
Diese zwei Zutaten sind ein MUSS. Die Fettversorgung sollte bei 10% bis 15% sein. Zu viel Fett sorgt auf Dauer für Übergewicht, weichen Kot und bindet Vitamine und Mineralstoffe. Zu wenig Fett kann zu trockener, juckender Haut führen.
Kohlenhydrate kann in eine BARF Ration, muss aber nicht. Jedoch empfehle ich dies immer gerne. Da Hunde hier Energie raus ziehen können und dies zusätzlich schnelle Energie für das Gehirn ist. ➡ Dein Hund kann dadurch besser lernen. Falls ihr aktiv in der Hundeschule seid ein guter Tipp.
Dein Hund benötigt in seinem Futter alle wichtigen Nährstoffe. Ein Mangel auf Dauer kann zu Herzproblemen, Gelenkerkrankungen und mehr führen.
Möchtest du Knochen füttern, deckst du hier bereits vieles ab. Knochen enthalten Kalzium, Phosphor und wichtige Mineralien. Das Verhältnis von Kalzium und Phosphor ist extrem wichtig. Fleisch enthält viel Phosphor, aber kein Kalzium. Enthält die BARF - Ration keine Knochen, kann es zu schweren Knochen- und Gelenkerkrankungen kommen. Da der Körper sich das Kalzium aus den Knochen im Körper zieht. Füttere die Knochen immer ROH, ansonsten kann es zu schlimmen Verletzungen kommen. Zur Fütterung empfehle ich dir, Hälse, Schwänze oder Füße. Die Größe der Knochen sollte die deines Hundes entsprechen. Also nicht unbedingt ein Pferdeknochen für einen Chihuahua 😉. Gehe sicher, dass dein Hund diese vollständig frisst, ansonsten nimmt er die wichtigen Mineralien nicht auf. Wenn du dies zuerst fütterst, behalte ihn im Auge. Ein Verschlucken der Knochen kann u.a. zu Darmverstopfungen führen. Jeder Knochen hat einen anderen Knochenanteil, der bei der Berechnung berücksichtigt werden sollte. Als Beispiel, ein Hühnerhals enthält ca. 36% Knochenanteil.
Wenn dein Hund keine Knochen verträgt oder du diese nicht füttern möchtest, suche dir bitte eine Alternative. Hier kannst du Algenkalk, Eierschalenpulver oder hochwertiges Knochenmehl füttern.
TIPP 💡: Ein weitere Möglichkeit ist gewolfte Knochen zu füttern.
Innereien enthalten wichtige Vitamine und Mineralstoffe.
Leber sollte ca. 10% Anteil haben. Leber enthält vor allem wichtiges Vitamin A und D und Kupfer.
Herz ist gut verdaulich und besonders wertvoll. Es enthält u. a. die Vitamine B, C und E sowie Kalium, Eisen und Selen. Die essentielle Aminosäure Taurin ist reichhaltig enthalten.
Niere hat viel Protein und Vitamine. Es ist kein Muss im Napf, aber diese Innerei enthält wichtige Vitalstoffe, wie Kalium, Folsäure und Selen.
Pansen ist gut einmal die Woche zu geben, dann gerne den grünen Pansen. Da sind mehr Vitalstoffe enthalten.
Hunde benötigen die wichtigen Omega - Fettsäuren und auch gesättigte Fettsäuren.
Gesättigte Fettsäuren: Es gibt drei Typen: gesättigt, einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte. Das Fleisch enthält eine Kombination aus allen drei. Wenn es möglich ist, füttere Fleisch von Tieren die sich hauptsächlich von Gras ernähren bzw. damit gefüttert werden, diese haben ein besseres Fettverhältnis. Tiere die mit Getreide gefüttert wurden, haben viel mehr gesättigte Fettsäuren.
Tipp 💡: Wenn dies schwierig für dich, füttere eine Kombination aus Rind und Huhn, da Huhn von Natur aus mehr ungesättigte Fettsäuren hat.
Omega - Fette: Es gibt die Omega - 6 und die Omega - 3 und zählen zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Omega - 6 begünstigten eher Entzündungen und Omega - 3 reduzieren diese. Tiere die mit Getreide gefüttert wurden, enthalten mehr Omega - 6, als Tiere die sich von Gras ernährt haben. Vermeide wenn möglich die Haut vom Huhn (enthält sehr viel Omega-6) zu füttern. Füttere eine Auswahl aus Wiederkäuer (Lamm, Rind, Ziege) und Geflügel. Gebe hochwertiges Omega-3 Öl mit ins Futter. Mein Vorschlag hier ist eine Mischung aus Grünlippmuschel und Ahiflower.
Nicht alle Gemüsesorten auf diesem Bild dürfen Hunde fressen
Gemüse und etwas Obst sind wirklich ein MUSS im BARF - Napf. Zum Barfen zählt nicht nur die fleischigen Komponenten. Gemüse und Obst enthalten sehr wichtige sekundäre Pflanzenstoffe, diese die Gesundheit deines Hundes stark positiv beeinflussen. Sie wirken entzündungshemmend und antioxidativ. Zu den sekundären Pflanzenstoffe zählen die Polyphenole. Diese spielen eine wichtige Rolle für ein gutes Immunsystem. Dies beugt von vornherein viele Krankheiten vor. Der Darm deines Hundes freut sich sehr darüber, da hier die wertvollen Ballaststoffe enthalten sind. Die sorgen für eine gute Verdauung und füttern die wertvollen und guten Bakterien im Darm. Hier kommen auch die Polyphenole wieder ins Spiel, wenn die Bakterien diese verdauen entstehen kurzkettige Fettsäuren und von denen kommt die wertvolle Unterstützung für das Immunsystem.
Tipp💡 : Ja, ich war sehr fleißig mit meiner Wissensvermittlung. Lese dir gerne meinen Blog - Artikel zum Thema Gemüse für Hunde durch 🤓
Nun sollte der gefüllte Napf gut aussehen, aber hier kann es noch zu Mangelpunkten kommen.
Vitamin D: Diesen Vitamin kann generell aus der Sonne hergestellt werden, jedoch bei Hunden eher fraglich, weil die Sonnenstrahlen nicht die Haut treffen. Deshalb ist es wichtig eine Vitamin D Quelle dazu zu füttern. Fetthaltiger Fisch, wie Lachs und Sardellen, sind in eine gute Quelle. Jedoch ist Fisch nicht nachhaltig und oft mit Schwermetall belastet. Eine weitere Quelle sind Pilze. Grünlippmuschel enthält Vitamin D. Eigelb ist hier meine favorisierte Quelle. Eigelb von Freilandhennen die viel Sonne bekommen und gutes Futter haben gutes Vitamin D. Eigelb kannst du mehrmals pro Woche geben. (Bitte füttere nicht das rohe Eiweiß).
Mangan: Ein Spurenelement und wichtig für den Stoffwechsel. Mangan befindet sich im Spinat und Nüssen, sowie in Muscheln (Grünlippmuschel)
Zink: Ein Spurenelement und wichtig für Fell und Haut. Dies befindet sich in Nüssen und Eigelb.
Jod: Ein Spurenelement wichtig für die Schilddrüse und somit für den Stoffwechsel. Das Seealgenmehl ist eine gute Quelle.
Mein Erfahrung: Es gibt einige Nährstoffe, die wirklich schwierig sind komplett über das Futter abzudecken. Generell empfehle ich hier mit Zusätzen zu arbeiten. Ich habe festgestellt, dass es oft Defizite im Bereich: Kupfer, Mangan, Zink, Jod gibt. Des weiteren sei dir bitte bewusst, wenn ein Futtermittel nicht gefüttert wird, weil dein Hund es nicht mag oder du es nicht füttern möchtest, benötigt dies einen Ausgleich.
Anmerkung: Du möchtest wirklich gerne barfen, doch du wünschst dir Unterstützung für den Anfang. Gerne stehe ich dir mit meinem Wissen zur Seite und erstelle deinen Hund seinen unvergleichbaren Futterplan. Mehr erfahren.
BARF kann jeder der Lust darauf hat. Am Anfang benötigt es eine gewisse Eingewöhnungszeit, aber dann ist es ein Teil des Alltags.
Ich freue mich über dein Kommentar 🤗⤵
Liebe Grüße,
Kirsty
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