Hundefutter selber machen - Dein Leitfaden

Schön, dass du hier bist und mehr darüber erfahren möchtest, wie du das Hundefutter selber machen kannst.

Doch zurzeit weißt du noch nicht wie das geht? Deine größte Sorge ist, dass es im Napf an was fehlen könnte. Aber auch das Zeitmanagement bereitet dir Sorgen.

Als ich vor über sieben Jahren das Futter für meine Hündin Isis  von Trocken - und Bassfutter auf BARF umgestellt habe, stand ich wie ein Ochs vorm Berg. Ich habe mir zwei Bücher dazu geholt und durchgelesen, trotzdem fühlte ich mich extrem unsicher. Ich wollte ja alles richtig machen. Nach einer Zitterpartie habe ich gefühlt nach einer Stunde eine Mahlzeit hergestellt.

Daher hier diesen Beitrag, um dir einen Einblick zum Thema zu geben und eine Basis an Wissen zu schaffen.

Fangen wir an der Wurzel an:

Hundefutter selber machen

Definition: Was ist Hundefutter?

Hundefutter ist eine speziell auf die physiologischen Bedürfnisse von Hunden ausgerichtete Tiernahrung. In Deutschland wird überwiegend industriell gefertigtes Fertigfutter verfüttert, knapp 8 % der Hundebesitzer verfütterten einer 2012 veröffentlichten Studie zufolge selbst zubereitete Rationen.

Was ist das beste Hundefutter?

Eine gute Frage. Hierzu ein kleiner Einblick zur Entstehung von Fertigfutter.

Durch die Industrialisierung im 20. Jahrhundert wurde Fertigfutter für Hunde entwickelt. Erst war es nur für erkrankte Hunde gedacht, doch schnell ist das Angebot gewachsen und das Futter gab es für alle Hunde. 80 bis 90% aller Hundehalter füttern ihren Hund Fertigfutter.

Hundefutter oder barfen?

Der Proteingehalt im Fertigfutter ist oft recht hoch. Warum? Der Gedanke dazu: der Hund stammt ja vom Wolf ab. Das Fertigfutter soll "artgerecht" sein. Doch aufgrund der hohen Nachfrage an Fleisch, kam die Massentierhaltung ins Spiel.

Diese Tiere können nicht mehr artgerecht gehalten werden. Dadurch hat sich die Qualität des Fleisches geändert und die Zivilisationskrankheiten haben sich erhöht, bei Mensch und Hund.

Deshalb fangen viele Hundehalter*innen an umzudenken. Ob im Fokus die Gesundheit des eigenen Hundes steht, die Umwelt oder die der Nutztiere. Wer das Hundefutter selber macht, hat es komplett in der Hand. Und weiß ganz genau was im Napf drin ist.

Sind Hunde Carnivoren oder Omnivoren?

Die Wölfe zählen zu den Fleischfressern (Canivoren). Sie ernähren sie hauptsächlich von Fleisch. Der Haushund hat zwar den Ursprung beim Wolf, jedoch wohnen unsere Hunde bereits sehr lange unter uns. Das Verdauungssystem hatte genug Zeit sich anzupassen.

Das bedeutet Hunde sind in der Lage Kohlenhydrate zu verwerten. Daher zählen die Hunde zu den Allesfressern (Omnivoren).

Warum das Hundefutter selber machen?

Praktisch und schnell eine Dose aufmachen oder eine Tüte aufreißen. So einfach kann es sein, den Vierbeiner zu füttern. Also, warum sich die Mühe machen, das Hundefutter selber zu machen? Oft steht der Aspekt der Gesundheit im Fokus. Finden wir heraus warum das so ist. Schauen wir uns zuerst das Fertigfutter etwas genauer an.

Was steckt im Trockenfutter Hund?

Es ist ein stark verarbeitetes Lebensmittel. Alle Bestandteile werden hoch erhitzt und unter hohem Druck verarbeitet. Die Futterbrocken fühlen sich fettig an, da diese mit Fett besprüht werden, um die Akzeptanz zu erhöhen.

Im Trockenfutter befinden sich immer Kohlenhydrate. Ohne diese würde das Futter nicht "kleben". Es handelt sich hierbei nicht um gute Kohlenhydrate. Erbsenprotein und Rübenschnitzel sind Nebenerzeugnisse der Lebensmittelindustrie.

Das heißt, diese Produkte wurden bereits verarbeitet und werden dann nochmals im Hundefutter verarbeitet.

Diese Kohlenhydrate werden mit Fleischmehl vermengt. Da dieses Produkt eigentlich "Tod" ist, werden synthetische Vitamine und Mineralien zugesetzt. Dann wird wieder alles erhitzt, damit die Stärke alles verdickt. Unter hoher Hitze und unter Druck werden die Brocken hergestellt.

Trockenfutter Pro und Contra:

Trockenfutter


TIPP: Ein aufschlussreicher Artikel, warum Trockenfutter für Welpen und Junghunde nicht sonderlich gut geeignet ist und wie es sich auf die Darmgesundheit auswirkt.

Was steckt im Nassfutter Hund?

Dieses Futter zählt auch zu den hoch verarbeiteten Lebensmittel. Die Dose wird auf ca. 135°C erhitzt. Das positive an dieser Art der Verarbeitung ist, dass der Inhalt steril ist. Es befinden sich keine Viren, Bakterien oder Schimmel in der Dose.

Doch die Kehrseite der Medaille ist:

  • alle B- Vitamine und Vitamin C werden zerstört
  • ungesättigte Fettsäuren werden oxidiert
  • Proteine werden strukturell verändert, die zu Unverträglichkeiten / Allergien führen können

Ein weiteres Thema sind diese Verdickungsmittel im Nassfutter:

Guarkenmehl: eine lösliche Faser aus der Guarbohne. Es kann Gewichtsverlust und niedrigeren Blutzucker, sowie Verdauungsprobleme wie Blähungen verursachen.

Xanthan: ein Polysaccharid ( Zuckermolekül ) aus fermentierten Bakterien. Es kann vereinzelt Durchfall verursachen.

Carrageen: ein Polysaccharid ( Zuckermolekül ) aus Rotalgen. Carrageen ist umstritten, weil es als krebserrgend gilt. Es kann auch zu gastrointestinalen Entzündungen führen, wie IBD.


Nassfutter Pro und Contra (im Vergleich zu Trockenfutter)

Nassfutter

Nun hast du einen kleinen Überblick über das Fertigfutter. Beantworten wir jetzt die Frage:

Ist selber kochen für Hunde gesund?

Zitat meiner Kundin: "Langfristig sparst du dir Tierarztkosten."

Bei den zuvor genannten Hundefutter als besonders negativ erwähnt, ist bei selbstgemachten Rationen als besonders positiv hervorzuheben - nämlich natürliche Nährstoffe. Nicht nur diese, sondern auch die ihre positiven Nebenstoffe.

Wie zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien.

Verarbeitungsprozesse gibt es auch, wenn du das Futter selber zubereitest, wie pürieren, dämpfen, kochen oder braten. Diese sind dennoch erheblich schonender und beeinflussen die Nährstoffe nur geringfügig.

Du kannst entscheiden welche Art und Qualität des Fleisches du fütterst. Hier hast du einen großen Einfluss auf die Wertigkeit des Futters und auf die Nachhaltigkeit.

Nutztiere aus der Massentierhaltung stehen leider unter den Einfluss von Stress, Antibiotika, Hormone, diese dann im Hundenapf gelangen.

Bei Gemüse und Obst sieht es nicht anders aus. Hier kannst du dich auf regionale und saisonale Produkte konzentrieren. Diese enthalten mehr natürliche Nährstoffe und weniger Pestizide.

Hundefutter selber machen Pro und Contra

Selber machen


Also ja, selber kochen für Hunde ist gesund. Doch es gibt hier auch einiges zu beachten. Finden wir mehr heraus...

Was kommt ins Hundefutter?

Vielfalt ist schon mal das A und O.  Ins Futter kommen tierische und pflanzliche Nahrungsmittel, sowie Kohlenhydrate und Ergänzungsmittel.

Obst und Gemüse für Hunde

In meinen Augen ein sehr wichtiger Bestandteil im Hundefutter, vor allem Gemüse.

Obst sollte nur einen kleinen Anteil ausmachen. Ein Zuviel begünstigt weichen Kot oder sogar Durchfall. Zudem enthält Obst viel Säure, was zu Beschwerden wie Sodbrennen, führen kann.

Dürfen Hunde Bananen essen?

Ja, dürfen sie. Hier solltest du darauf achten, dass diese besonders reif sind. Dadurch enthalten sie weniger Stärke und sind besser bekömmlich für deinen Hund.

Fast alle Obstsorten sind geeignet. Zitrusfrüchte enthalten viel Säure, daher hier eher Vorsicht. Persönlich empfehle ich gerne Äpfel, Birnen, Beeren ( vor allem Heidelbeeren ).

WICHTIG! Füttere keine Weintrauben, auch nicht Rosinen, da diese giftig sind. Bei Steinobst entferne den Kern, dieser darf nicht gefressen werden.

Obst kannst du roh füttern, aber püriert oder geraspelt. Denn Hund können so das Obst nur verwerten. Um die Zellulose aufzuschließen, müsste ein Hund kauen, was sie nicht können. Wenn du das Obst etwas dämpfst, muss dieses denn nicht püriert oder geraspelt werden.

hund banane

Welches Gemüse ist gut für den Hund?

Fast jedes Gemüse ist für Hunde geeignet. Meine Favoriten: Pastinaken, Karotten, Fenchel und Süßkartoffeln. Die Vielfalt ist hier wichtig.

WICHTIG! Im Napf gehören keine Zwiebeln oder Knoblauch. Nachtschattengewächse sind auch nicht geeignet. Diese enthalten Solanin was eine leicht giftige Substanz ist.

Welches Gemüse für Hunde roh oder gekocht?

Ob roh oder gekocht, beides hat seine Vor- und Nachteile. Einige Nährstoffe können durch das Erhitzen besser aufgeschlossen werden. Kohlsorten, sowie Erbsen und Bohnen würde ich wegen der Verträglichkeit etwas dämpfen.

Wenn du das Gemüse roh fütterst, dann immer püriert oder geraspelt. Wenn du es kochst oder dämpfst ist dies nicht notwendig.

Kartoffeln sind für Hunde sehr gut geeignet. Diese müssen vorher gekocht werden.Achte hier bitte darauf, die grünen Stellen zu entfernen.

Mein Tipp: Dämpfe ein Teil des Gemüses und den anderen Teil fütterst du roh. Somit deckst du so gut wie möglich die Nährstoffe ab. Wo es möglich ist, sollte auch die Schale mit gefüttert werden. Denn viele Nährstoffe sind direkt unter der Schale vorhanden.

welches Gemuese duerfen hunde essen

Sind Kohlenhydrate gut für Hunde?

Generell sind Kohlenhydrate gut für Hunde. Sie müssen aber nicht ins Hundefutter, doch haben ihre Vorteile.

Verhalten:

Eine ausreichende Versorgung mit Kohlenhydraten fördert die Konzentration und Stressresistenz von Hunden. Dies ergab eine Studie der amerikanischen Psychologin Dr. Holly C. Miller.

Verdauung:

In Kohlenhydraten befinden sich Ballaststoffe. Sie zählen zu den Präbiotika. Ballaststoffe dienen als Futter für die Darmbakterien im Mikrobiom (Dickdarm).

Warum solltest du diese füttern? Weil sie für eine stabile Darmgesundheit dienen. Doch Ballaststoffe können noch mehr. Sie sättigen deinen Hund, regulieren den Blutzuckerspiegel, senken den Cholesterinspiegel und beeinflussen die Kotkonsistenz.

Falls dein Hund etwas zu viel auf seinen Hüften hat, wirken diese auch gegen Übergewicht.

Sind Haferflocken gut für den Hund?

Auf jeden Fall. Deshalb gehören sie täglich in den Napf meiner Hunde und sind oft in meinen erstellten Futterplänen enthalten. Haferflocken sind reich an Ballaststoffen, Proteinen, ungesättigte Fettsäuren, Spurenelementen und Mineralien ( vor allem Magnesium ).

Sie sind leicht verdaulich und spenden Energie. Haferflocken, als Haferschleim, eignen sich auch besonders gut in einem Schonkostplan. Persönlich weiche ich die Haferflocken in etwas Wasser ein. Lasse es stehen und gebe es so ins Futter.

Kommen wir zur nächsten Frage:

Kann ich meinen Hund gekochten Reis geben?

Ja, das ist auch möglich. Naturreis ist hier die beste Variante, da es gesünder ist. Es besitzt noch das Silberhäubchen auf den Korn. Daher besitzt dieser mehr Ballaststoff- und Vitalstoffe.

Ansonsten bieten sich gekochte Kartoffeln und Vollkornnudeln noch an.

Sind Nüsse gut für den Hund?

Auch hier gibt es ein klares "ja". Nüsse enthalten viele gute ungesättigte Fettsäuren, Mineralien und Vitamine. Paranüsse enthalten viel Selen und sind super geeignet für Hunde mit einer Schilddrüsenunterfunktion. Nüsse sollten gemahlen gefüttert werden.

WICHTIG! Keine Macadamianüsse oder Bittermandeln füttern. Diese sind giftig für Hunde.

Was für Fleisch darf ein Hund essen?

Tierisches Protein hat eine hohe biologische Wertigkeit und kann vom Hund sehr gut verwertet werden. Hier kannst du alles vom Rind, Geflügel, Ziege, Lamm, Wild etc füttern.

Hier ist es wichtig darauf zu achten, woher das Fleisch kommt und wie gut dein Hund dies verträgt. Es bietet sich an, zwischen zwei bis drei Fleischsorten zu variieren. Jede Fleischart hat geringfügig unterschiedliche Aminosäuren und diese werden somit abgedeckt.

Oft werden Hunde nur noch mit Muskelfleisch gefüttert. Doch dies ist gar nicht notwendig und auch nicht nachhaltig. Bereits das füttern von Fleischabschnitte macht einen ökologischen Unterschied, sowie das füttern von Lefzen, Maulfleisch oder Kopffleisch.

Bei Stichfleisch und Schlund solltest du auf die Menge achten. Denn diese können Hormone, Jod oder Schilddrüsenbestandteile enthalten. Ein ZUVIEL kann die Schilddrüse deines Hundes negativ beeinflussen.

Erst letztes Jahr hatte ich eine Kundin in der Beratung, wo die Schilddrüsenwerte im Blutbild auffällig waren. In der Ration war zu viel Stichfleisch enthalten. Durch eine Umstellung des Futters, habe sich die Werte wieder normalisiert.

TIPP: Füttere nicht alle Fleischsorten. Falls dein Hund im Laufe seines Lebens eine Unverträglichkeit entwickeln sollte, ist es gut immer eine Fleischart zu haben, die noch nicht gefüttert wurde. Für eine mögliche Ausschlussdiät.

WICHTIG! Füttere kein rohes Schweinefleisch. Dies kann das Aujeszky Virus enthalten. Die kann bei Hunden zur Pseudotollwut führen und diese ist tödlich.

Müssen Innereien ins Hundefutter?

Innereien müssen nicht ins Futter, aber sie können. Dadurch kannst die Menge des Muskelfleisches reduzieren und die Ökobilanz verbessern.

Leber und Niere solltest du nur in geringen Mengen füttern. Diese können abführend wirken. Leber enthält viel Vitamin A und Kupfer. Eine Überdosierung kann toxisch wirken.

Jedoch Herz und Geflügelmägen kannst du bedenkenlos füttern. Grüner Pansen und Blättermagen können auch in den Hundenapf.

Welcher Fisch ist gut für Hunde?

Fisch enthält wichtige Omega - 3 - Fettsäuren. Umso fettiger der Fisch, umso mehr sind diese enthalten. Bedenke hier bitte das Thema der Nachhaltigkeit und Überfischung. Leider gibt es nicht mehr sehr viel Fisch und dieser kann zudem auch oft mit Quecksilber belastet sein.

Zu empfehlen sind: Wild-gefangener Alaska - Lachs, Seelachs und Seewolf.

Kopf und Gräten sollten nur roh gefüttert werden.

TIPP: Ich persönlich füttere Sprotten. Entweder roh oder getrocknet.

BARF - SHOP: Seit nun über 7 Jahren füttere ich mit selbstgemachten Hundefutter und arbeite als Ernährungsberaterin. Mein BARF - Shop ist noch im Aufbau, aber viele Produkte findest du hier bereits. 

Kann man Hunden Knochen geben?

Wenn du ein gutes Gefühl bei der Knochenfütterung hast, sind Knochen ein wichtiger Bestandteil beim barfen. Jedoch vertragen viele Hunde keine Knochen mehr. Sie reagieren mit festen Knochenkot oder bekommen sogar Durchfall davon.

Einige Hunde verletzen sich beim fressen von Knochen. Knochen die splittern verletzen den Darm. Sie können auch zu Zahnfrakturen führen oder sogar stecken bleiben.

Knochen dienen zur Versorgung von Kalzium. Je mehr Fleisch am Knochen ist, desto geringer ist der Kalziumgehalt. Aber auch bekömmlicher.

Vorteile:

  • Knochen knabbern reinigt die Zähne
  • Knabbern fördert den Stressabbau

Hühnerhälse sind oft gut bekömmlich und ein guter Einstieg in die Knochenfütterung. Hier ist zu beachten, dass diese keinen hohen Kalziumgehalt haben. Eine weitere Alternative ist Knochenmus und gewolfte Hühnerhälse. Doch auch hier musst du darauf achten, ob dein Hund dies verträgt.

WICHTIG! Knochen nur roh füttern.

kann man hunden Knochen geben

Kann ich meinen Hund Joghurt geben?

Generell vertragen Hunde Milchprodukte sehr gut. Sie sind eine gute und sehr gut verträgliche Proteinquelle. In den Hundenapf können Joghurt, Quark, Hüttenkäse und Buttermilch.

Von Milch solltest du lieber Abstand halten, da diese recht viel Laktose enthält. Diese wird von vielen Hunde nicht vertragen. Bei Milchprodukten ist der Laktosegehalt wiederum sehr gering.

Durch die Fütterung von Milchprodukten, kannst du die Fleischmenge im Futter reduzieren. Wenn möglich achte hier auf Bio - Qualität.

Welches Öl bei selbst gekochten Hundefutter?

Fleisch liefert bereits eine gewisse Menge Fett. Vor allem wenn du Fleisch fütterst, welches durchwachsen ist. Dieses Fett können Hunde generell gut verarbeiten.

Wie hochwertig das Fett ist, hängt von der Herkunft des Tieres ab. Weidehaltung unterstützt die guten Omega - 3 - Fettsäuren im Fett.

Omega - 3 - Fettsäuren gehören zu den essenziellen Fettsäuren, wie auch die Omega - 6 - Fettsäuren. Das bedeutet, diese müssen über das Futter aufgenommen werden, da der Hund diese nicht selber herstellen kann.

Omega - 3  verbessert die Fließeigenschaften des Blutes, hemmt die Blutgerinnung, wirkt Blutdruck senkend und entzündungshemmend.

Diese Öle können ins Futter:

  • Olivenöl
  • Distelöl
  • Sonnenblumenöl
  • Walnussöl
  • Hanföl
  • Leinöl
  • Lachsöl ( aus Wildfang)
  • Algenöl - viel Omega - 3 ( mein Favorit )

WICHTIG! Leidet dein Hund an eine Pankreasinsuffizienz musst du auf die Fettmenge achten, diese sollte nicht die 5% überschreiten. Gerne kann ich dich hierzu beraten.

Welche Zusätze bei selbst gekochten Hundefutter?

Du bereitest das Futter zu und denkst an alle wichtigen Zutaten. Doch leider reicht das nicht aus.

Wenn du nur Fleisch, Gemüse und paar Kohlenhydrate fütterst, werden definitiv einige wichtigen Nährstoffe fehlen. Diese sind über einen kurzen Zeitraum, wie zum Beispiel Urlaub, kein Problem.

Zumindest, wenn es ein gesunder erwachsener Hund ist. Doch auf Dauer wird es zu Mangelerscheinungen führen. Das ist auch der Grund, warum Tierärzte oft die Nasen beim Thema Barfen rümpfen. 

Es ist nun schwierig, dir ganz individuell eine Antwort zu geben. Wenn du keine Knochen fütterst, muss Kalzium ergänzt werden. Jod, Vitamin D & E und verschiedene Nährstoffe (Zink, Mangan, Kupfer, Selen) müssen nach meiner Erfahrung fast immer ergänzt werden.

Meine Empfehlung: Es gibt von der Firma Futtermedicus verschiedene Allrounder die das Futter aufwerten und diese Löcher stopfen. Sprich mich gerne darauf an.

WICHTIG! Ein Zuviel an Nährstoffen ist genauso schlecht, wie ein Zuwenig.

Foodcalculator

Quellle: foodcalculator - so sieht es ohne Zusätze aus

Was ist besser für den Hund rohes oder gekochtes Fleisch?

Einige Hunde fressen nicht gerne rohes Fleisch oder vertragen es nicht sonderlich gut. Du kannst dann das Fleisch kochen oder braten.

Rohes Fleisch kann mit Keimen belastet sein und sich gesundheitlich negativ auf deinen Hund auswirken.

Salmonellen können auch im rohen Fleisch vorhanden sein. Je nach dem Immunsystem deines Hundes, können diese ihn gesundheitlich beeinträchtigen. So oder so wird er ein Salmonellen - Ausscheider und kann dich und dein Umfeld gesundheitlich beeinträchtigen.

Zu beachten: Rohes Fleisch immer in einem offenen Behälter auftauen lassen. Damit das Fleisch atmen kann, um eine mögliche Keimbelastung so gering wie möglich zu halten.

Hundefutter selber kochen Zusammensetzung

Es geht hier um erwachsende gesunde Hunde.

Welpen, Junghunde, sowie erkrankte Hunde benötigen besondere Aufmerksamkeit.

Die Berechnung des Futtermenge:

Große Hunderassen ( 30 -60kg ): 2% Futtermenge des Körpergewichtes

Mittlere Hunderassen ( 15 - 30kg ): 2,5 bis 3% Futtermenge des Körpergewichtes

Kleine Hunderassen ( weniger als 15kg ): 3,5 bis 4% Futtermenge des Körpergewichtes

Beachte: Es handelt sich hier um Richtwerte. Diese können von Hund zu Hund variieren. Kastration, Aktivität und Individualität nehmen einen Einfluss auf die Menge des Futters.

Es gibt verschiedene Überschlagsrechnungen für die Berechnung der Futtermenge:

  1. 90% tierischer Anteil zu 10% pflanzlicher Anteil
  2. 80% tierischer Anteil zu 20% pflanzlicher Anteil
  3. 70% tierischer Anteil zu 30% pflanzlicher Anteil

Als Basis richte ich mich hauptsächlich an 70% zu 30%. Doch passe den tierischen Anteil je nach Proteingehalt an. Meistens etwas nach unten.

Rationsberechnung nach der Futterpyramide:

Tabelle 7030 1

Ob die Zusammensetzung so passt, siehst du an der Verdauung deines Hundes. Wie ist der Kot? Wie oft setzt dein Hund ab? Auch das Gewicht deines Hundes ist ein Indikator.

TIPP:  Du möchtest dieses Wissen gerne in der Praxis mit Gleichgesinnten umsetzen? Dann möchte ich dich gerne auf meinen Workshop "Hundefutter selber kochen"  am aufmerksam machen - nächster Termin am Samstag den 22. März 2025.

Hundefutter auf Vorrat kochen

Du brauchst nicht jeden Tag in der Küche stehen und täglich die Ration vorzubereiten. Den Gemüse - Obst - Mix kannst du für 2-3 Tage vorbereiten und im Kühlschrank lagern. Du kannst auch die Tagesration vorbereiten und komplett einfrieren.

Es ist auch denkbar, das Gemüse für mehrere Tage / Wochen vorzubereiten, zu portionieren und einzufrieren. Falls du einen Thermomix zu Hause hast, kann dieser dir auch die Arbeit erleichtern.

Denke jedoch dran, dass jeder Verarbeitungsprozess, auch das einfrieren, an der Qualität zerrt.

Hundefutter warm oder kalt

Das Futter sollte nicht direkt aus dem Kühlschrank oder eiskalt gefüttert werden. Raumtemperatur ist ideal. Meine Hunde mögen ihr Futter lauwarm.

Gesundes Hundefutter selber machen Rezepte

Zum Schluss gibt es noch einige Anregungen, wie eine Portion Hundefutter aussehen könnte:

Rezept Nummer 1 - 33kg Musterhund - Tagesration (gehört zu einem Wochenplan)

Zutaten:

  • 300g Rindermuskelfleisch durchwachsen
  • 100g Herz (Rind)
  • 50g Lunge (Rind)
  • 20g Fett (Rind)
  • 300g Gemüsemix mit etwas Obst (Fenchel, Pastinake, Chicorée, etwas Apfel)
  • 40g gekochte Kartoffeln und Haferflocken
  • 100g Joghurt
  • 1 EL Lachsöl
  • 1 EL Leinöl
  • 1 EL Paranuss
  • 10g Optimix BARF plus Calcium


Rezept Nummer 2 - 19kg Musterhund - Tagesration (gehört zu einem Wochenplan)

Zutaten:

  • 160g Lammmuskelfleisch
  • 120g Hühnermuskelfleisch
  • 1 - 2 Sprotten
  • 150g Gemüsemix mit etwas Obst (Möhre, Stangensellerie, Feldsalat, etwas Apfel)
  • 20g gekochter Naturreis
  • 20g Joghurt
  • 1 TL Paranuss
  • 5g Optimix BARF plus Calcium
  • 1 Kapsel mit Algenöl

Rezept Nummer 3 - 10kg Musterhund - Tagesration (gehört zu einem Wochenplan)

Zutaten:

  • 170g Putenmuskelfleisch
  • 10g Hühner Hälse
  • 80g Gemüsemix mit etwas Obst (Möhre, Stangensellerie, Feldsalat, etwas Apfel)
  • 30g gekochte Vollkornnudeln
  • 20g Joghurt
  • 3g Optimix BARF plus Calcium
  • 1 TL Lachsöl

( Warum gebe ich den Hinweis, dass es Teil eines Wochenplans ist? Da diese Tagesration auf die Woche gesehen, nicht ausgewogen wäre. )

Zusammenfassung:

Selbstgemachtes Hundefutter hat viele gesundheitliche Vorteile gegenüber zum Industriefutter. Es gibt eine große Auswahl an Zutaten die ins Hundefutter können.

Qualität und Saisonalität hat einen positiven ökologischen Einfluss und bietet noch mehr Nährstoffe im Napf.

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Viel Spaß bei der Umsetzung!



Kirsty Lucius
Moin, mein Name ist Kirsty und ich bin Zertifizierter Life Trust© Coach für Hundehalter*innen und zertifizierte Hundeernährungs- und Gesundheitsberaterin. Mein Ziel: Fachkundige und individuelle Wissensvermittlung, die Spaß macht.

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